Zwischen Elbe & Fläming ‐ der Kirchenkreis Zerbst

Der Kirchenkreis Zerbst der Evangelischen Landeskirche Anhalts umfasst etwa das Gebiet des einstigen Fürstentums Anhalt-Zerbst. Im Süden wird das Gebiet von der Elbe begrenzt, im Norden schließen sich die weiten Waldgebiete des Flämings an. Neben den Kleinstädten Coswig/Anhalt, Roßlau und Zerbst ist der Kirchenkreis geprägt von Dörfern, deren Einwohnerzahl bis in unsere Zeit nur wenig angewachsen ist. Während der westliche Teil des Kirchenkreises durch das ebene Zerbster Land geprägt ist, sind die Ortschaften im östlichen Teil in die bewaldete hügelige Landschaft des Flämings eingebettet.

Kirchen im Kirchenkreis Zerbst

KARTE

Entschlossene Kirchen im Kirchenkreis Zerbst

Badewitz, Dorfkirche

Badewitz, Dorfkirche

1393 wird das Dorf Bodewytz erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Und 16. Jahrhundert gehörte es den Grafen von Lindau.

Mehr Infos

Bias, Dorfkirche

Seit dem Mittelalter stand hier im Ort bereits eine Kirche. Die heutige Kirche entstand 1894 im Stil der Neogotik. Sie […]

Mehr Infos

Bone, St. Johannis – 24 h geöffnet

Die romanische Feldsteinkirche von Bone stammt vermutlich aus der Zeit um 1200. Sie besteht aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder […]

Mehr Infos

Bonitz, St. Petri

Bonitz, St. Petri

Die Kirche St. Petri in Bonitz wurde 1882 im neoromanischen Stil mit hohen Rundbogenfenster erbaut. Der Grundriss der kleinen roten […]

Mehr Infos

Bornum, Dorfkirche

Bornum, Dorfkirche

Die Dorfkirche in Bornum wurde 1884-1886 neu errichtet an derselben Stelle, wie ihr Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert. Die Außenmauern […]

Mehr Infos

Brambach, Dorfkirche

1904-05 entstand diese ungewöhnliche Kirche anstelle eines romanischen Vorgängerbaus. Die asymmetrische Backstein-Architektur zeigt ein sehr freies Spiel mit neoromanischen Elementen. […]

Mehr Infos

Buko, St. Johannes

Buko, St. Johannes

Die Kirche St. Johannes in Buko ist im Kern ein romanischer Feldsteinbau. Ein Brand im Jahr 1722 zerstörte sie bis […]

Mehr Infos

Buro, Komtureikirche – geöffnet von Ostern bis Erntedank

Buro, Komtureikirche – geöffnet von Ostern bis Erntedank

Der Kirchenbau wurde um 1200 als turmlose Hallenkirche mit Schiff, eingezogenem Rechteckchor und halbrunder Apsis errichtet. Wie üblich war die ganze […]

Mehr Infos

Cobbelsdorf, Friedhofskapelle

Der Ort Cobbelsdorf besaß nie eine eigene Kirche.Erst 1952, zu DDR-Zeiten, wurde diese Kapelle von den Bewohnern des Dorfes selbst […]

Mehr Infos

Deetz, Dorfkirche

Deetz, Dorfkirche

Die große Feldsteinkirche des Dorfes stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert. Ihre Bauform wir bezeichnet als eine vollständige Anlage, bestehend […]

Mehr Infos

Dobritz, St. Blasii

Dobritz, St. Blasii

Die Dorfkirche St. Blasii ist eine Feldsteinkirche romanischen Ursprungs in der typischen Anlage mit Schiff, Chor und Apsis. Der vermutlich […]

Mehr Infos

Dorfkirchenmuseum Garitz – geöffnet von Ostern bis Erntedank

Eine schöner, wie die andere! Ein Museum für den schnellen Überblick über den Reichtum unserer Region.

Mehr Infos

Düben, St. Petri – Bibelkirche 24 h göffnet

Düben, St. Petri – Bibelkirche 24 h göffnet

Die Feldsteinkirche ist romanischen Ursprungs und hat den Aufbau der Dorfkirchen aus dieser Zeit über die Jahrhunderte behalten: rechteckiges Schiff, […]

Mehr Infos

Eichholz, St. Trinitatis – 24 h geöffnet

Eichholz, St. Trinitatis – 24 h geöffnet

Die romanische Feldsteinkirche mit einem Querriegelturm, der ein Satteldach trägt, gehört zu den ältesten Dorfkirchen auf anhaltischen Gebiet. Der Querriegel […]

Mehr Infos

Garitz, Dorfkirche – 24 h geöffnet

Garitz, Dorfkirche – 24 h geöffnet

Die spätromanische Feldsteinkirche entstand im 14. Jahrhundert. Von der mittelalterlichen Ausstattung erhalten ist der große, runde Taufstein (1858 überarbeitet) und […]

Mehr Infos

Göritz, Gustav-Adolf-Kirche

Göritz, Gustav-Adolf-Kirche

Die kleine Kirche wurde 1879 im neoromanischen Stil erbaut, ein Brand zerstörte ihre Vorgängerin. Kirchenschiff, Apsis und westlich vorgesetzter Turm […]

Mehr Infos

Griebo, St. Johannes – 24 h geöffnet

Griebo, St. Johannes – 24 h geöffnet

Die im Kern romanische Feldsteinkirche wurde um 1200 erbaut und während des Dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt. Schiff, Chor und Apsis […]

Mehr Infos

Grimme, St. Johannis – 24 h geöffnet

Grimme, St. Johannis – 24 h geöffnet

Die St.-Johannis-Kirche wurde um 1170 / 80 erbaut. Sie ist eine typische Dorfkirche in romanischer Staffelung, bestehend aus dem Kirchenschiff, […]

Mehr Infos

Grochewitz, St. Martin

Die kleine Backstein-Kirche von Grochewitz entstand 1874-76 an derselben Stelle, an der schon seit dem Mittelalter die Kirche des Dorfes […]

Mehr Infos

Hohenlepte, Dorfkirche

Hohenlepte, Dorfkirche

Die Kirche ist spätromanischen Ursprungs und erfuhr 1734 eine Veränderung im Stil des Barocks. Zudem wurde im Westen ein Turm […]

Mehr Infos

Hundeluft, St. Bonifatius – 24 h geöffnet

Hundeluft, St. Bonifatius – 24 h geöffnet

Die Erbauung der heutigen Kirche erfolgte in den Jahren 1742-1746 auf Veranlassung des Fürsten Johann August von Zerbst. Im Juni […]

Mehr Infos

Jütrichau, Dorfkirche

1892-93 entstand diese Kirche aus rotem Klinker mit Schiff, halbrunder Apsis und westlich vorgesetztem Turm. An derselben Stelle gab es […]

Mehr Infos

Kerchau, Dorfkirche 24 h geöffnet

Kerchau, Dorfkirche 24 h geöffnet

    Diese sehr kleine mittelalterliche Feldsteinkirche wurde nur als einfacher Rechteckbau ausgeführt. Möglicherweise erst in späterer Zeit erhielt die […]

Mehr Infos

Kermen, St. Peter und Paul

Die Kirche von Kermen ist eine der kleinsten im Kirchenkreis und zugleich diejenige mit dem ungewöhnlichsten Grundriss. Sie besteht aus […]

Mehr Infos

Kleinleitzkau, St. Michaelis – 24 h geöffnet

Kleinleitzkau, St. Michaelis – 24 h geöffnet

Die kleine Kirche aus rotem Backstein wurde 1881/82 im neoromanischen Stil an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Es ist […]

Mehr Infos

Klieken, Patronatskirche – Seitenanbauten 24 h geöffnet

Klieken, Patronatskirche – Seitenanbauten 24 h geöffnet

Klieken besitzt die größte reine Fachwerkkirche des Kirchenkreises Zerbst. Um 1545 entstand zunächst das Kirchenschiff und im 17. Jahrhundert der […]

Mehr Infos

Köselitz, St. Pauli

Köselitz, St. Pauli

Die spätromanische Feldsteinkirche erfuhr 1721 einen Umbau, bei dem möglicherweise das Schiff nach Osten verlängert wurde. Besonders auf der Nordseite […]

Mehr Infos

Lindau, Stadtkirche

Lindau, Stadtkirche

Die Feldsteinkirche hat ihren Ursprung in der Zeit der Romanik – sie entstand zwischen 1160 und 1170 – wird aber […]

Mehr Infos

Luko, St. Pauli

Luko, St. Pauli

Die Lukoer Kirche ist eine typische Flämingkirche der Romanik: Kirchenschiff, Chor und Apsis, der Westgiebel bis über das Dach hinaus […]

Mehr Infos

Luso, Gesangbuchkirche – 24 h geöffnet

Luso, Gesangbuchkirche – 24 h geöffnet

Ein Haus voller vertonter Vergangenheit. In tausenden Gesangbüchern die Sprache der Kirchenmusik wiederfinden.

Mehr Infos

Möllensdorf, Dorfkirche

Möllensdorf, Dorfkirche

Möllensdorf – Dorfirche Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert als dreiteiliger Bau (typisch für diese Region) errichtet, bestehend aus dem […]

Mehr Infos

Mühlsdorf, Dorfkirche – 24 h geöffnet

Mühlsdorf, Dorfkirche – 24 h geöffnet

Die Kirche in Mühlsdorf entstand 1885 aus rotem Klinker im neugotischen Stil mit hohen Spitzbogenfenstern. Die schlichte Ausstattung, Altar, Taufe […]

Mehr Infos

Mühlstedt, Dorfkirche

Mühlstedt, Dorfkirche

Die spätromanische Feldsteinkirche besteht aus dem Kirchenschiff mit einem eingezogenen Altarhaus ohne Apsis und hat einen quadratischen Westturm. Auf der […]

Mehr Infos

Mühro, Dorfkirche – 24 h geöffnet

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerzeit entstanden Ende des 19. Jahrhunderts in Anhalt viele sakrale Neubauten.1891 erhielt Mühro eine neue […]

Mehr Infos

Natho, St. Johannis

Natho, St. Johannis

Eine Bronzeglocke der Kirche aus dem Jahr 1642 und wurde von Simon Kolle aus Brandenburg hergestellt. Sie wiegt rund 180 Kilogramm.

Mehr Infos

Nedlitz, Dorfkirche

Nedlitz, Dorfkirche

Der Bau der Kirche geht auf das Jahr 1717 zurück. Wie lange es zuvor eine Kirche gab, ist nicht genau […]

Mehr Infos

Neeken, Dorfkirche

Neeken, Dorfkirche

Die Ursprünge dieser Feldsteinkirche liegen in der Spätromanik. 1560 und nach dem 30-jährigen Krieg wurde der Chor jeweils nach Osten […]

Mehr Infos

Niederlepte, Dorfkirche

Niederlepte, Dorfkirche

Die kleine schlichte Dorfkirche ist ein gotischer Feldsteinbau ohne Chor und Apsis, über dessen Entstehung nichts Näheres bekannt ist. Der […]

Mehr Infos

Nutha, St. Trinitatis – 24 h geöffnet

Nutha, St. Trinitatis – 24 h geöffnet

Fürst Johann II. von Anhalt stiftete 1373 einem Altar für mehrere Heilige in der Nicolaikirche zu Zerbst die Einkünfte aus […]

Mehr Infos

Polenzko, Weihnachtskirche – 24 h geöffnet

Polenzko, Weihnachtskirche – 24 h geöffnet

Die romanische Feldsteinkirche in Polenzko entstand um ca. 1200, wurde aber erst 1423 erstmals urkundlich erwähnt. 1884 wurde sie umfassend […]

Mehr Infos

Pulspforde, St. Elisabeth -24 h geöffnet

Pulspforde, St. Elisabeth -24 h geöffnet

Eine hiesige Vorgängerkirche wurde 1628 durch kaiserliche Truppen zerstört und erst 1651 wieder aufgebaut. Die heutige Backsteinkirche wurde 1871/72 im […]

Mehr Infos

Pülzig, St. Jakobus – Sonnenkirche, geöffnet 24 h

Pülzig, St. Jakobus – Sonnenkirche, geöffnet 24 h

Diese Kirche wurde 1895 in neoromanischem Stil erbaut. Auffallend ist die ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung. Der rote Ziegelbau besteht aus Schiff, halbrunder […]

Mehr Infos

Ragösen, St. Jakobi – geöffnet 8 – 20 Uhr

Ragösen, St. Jakobi – geöffnet 8 – 20 Uhr

Erbaut wurde die romanische Feldsteinkirche um 1200. Sie ist eine vollständige Anlage aus Kirchenschiff, Chor und Apsis. Der dem West-Giebel […]

Mehr Infos

Reuden, Dorfkirche

Reuden, Dorfkirche

Reuden – DorfkircheDie neugotische Backsteinkirche auf einem Feldsteinfundament ist ein Neubau aus dem Jahr 1866. Vermutlich ist es bereits die […]

Mehr Infos

Rietzmeck, Dorfkirche

1895 wurde die Kirche von Rietzmeck errichtet. Der kleine Backsteinbau besteht aus dem Schiff, einem Chor mit eher selten vorkommendem […]

Mehr Infos

Rodleben, Dorfkirche

Die romanische Feldsteinkirche entstand Ende des 12. Jahrhunderts. Sie besteht aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis sowie einem hohen, […]

Mehr Infos

Senst, St. Petri

Senst, St. Petri

Die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert besteht aus Schiff, Rechteckchor und halbkreisförmiger Apsis. An der Südseite von Schiff und Chor […]

Mehr Infos

Serno, St. Jakobus

Dieses kleine Kirchlein wurde 1829-30 im Auftrag des Herzogs Alexius Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg in einer Stilmischung aus Klassizismus und […]

Mehr Infos

Stackelitz, St. Jakobus

Diese etwas versteckt im Ort liegende romanische Feldsteinkirche entstand um 1200. Der Westgiebel war offenbar bereits im Mittelalter instabil und […]

Mehr Infos

Steckby, St. Nicolai – Radfahrerkirche, geöffnet von Ostern bis Erntedank

Steckby, St. Nicolai – Radfahrerkirche, geöffnet von Ostern bis Erntedank

Die Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute Feldsteinkirche ist eine vollständige Anlage aus Kirchenschiff, eingezogenem quadratischen Chor […]

Mehr Infos

Steutz, St. Marien

Die St. Marien-Kirche von Steutz stammt noch aus dem 12. Jahrhundert. Der romanische Feldsteinbau bestand aus Schiff und eingezogenem Chor […]

Mehr Infos

Straguth, Dorfkirche

Straguth, Dorfkirche

Die Kirche ist ein spätromanischer Feldsteinbau, bestehend aus Schiff, eingezogenem quadratischen Chor und Apsis. Über dem Westteil sitzt der Dachreiter […]

Mehr Infos

Streetz, Dorfkirche

Streetz, Dorfkirche

Das Schiff dieser romanischen Feldsteinkirche ist rechteckig, etwas eingezogen sind ein rechteckiger Chor und die Apsis. An der Südseite sind […]

Mehr Infos

Strinum, St. Marien

Die romanische Feldsteinkirche in Strinum entstand wohl um 1200 und ist für eine Dorfkirche recht groß.Sie besteht aus Schiff, eingezogenem […]

Mehr Infos

Thießen, St. Petri

Thießen, St. Petri

Die Patronatsfamilie, die Herren von Zerbst, ließ Anfang des 17. Jahrhunderts die jetzige Kirche bauen, ein schlichter Rechteckbau aus verputztem […]

Mehr Infos

Trüben – Osterkirche 24 h geöffnet

Trüben – Osterkirche 24 h geöffnet

Eingeladen zum Fest des Glaubens! Überraschende Seiten von Ostern, die wir nicht erst verstecken wollen.

Mehr Infos

Wahlsdorf, Dorfkirche

Wahlsdorf, Dorfkirche

Die Kirche ist als spätromanische Anlage vollständig erhalten, sie wurde aus Feldsteinen erbaut. Kleine Fenster aus der Erbauungszeit befinden sich […]

Mehr Infos

Weiden, St. Johannes

Diese Backsteinkirche wurde 1863-64 im Stil der Neogotik errichtet. Sie ist die größte von fünf Kirchen der Gemeinde.Den Altar zum […]

Mehr Infos

Wertlau, Dorfkirche – 24 h geöffnet

Wertlau, Dorfkirche – 24 h geöffnet

1273 schenkten die Herren von Barby diese Kirche mit den Filialdörfern dem Ankuhner Zisterzienserinnenkloster. Die schlichte Feldsteinkirche ist eines der […]

Mehr Infos

Wörpen, Dorfkirche St. Martin

Wörpen, Dorfkirche St. Martin

In ihrem Ursprung geht die Kirche auf die Besiedlung durch die Flamen im 12. Jahrhundert zurück. Die Feldsteinkirche erhielt vielleicht […]

Mehr Infos

Zernitz, St. Petri

Zernitz, St. Petri

Die Feldsteinkirche ist ein später Bau aus dem 15. Jahrhundert. Die Steine sind kaum bearbeitet, sie befinden sich sehr unregelmäßig […]

Mehr Infos

Zieko, St. Johannes

Zieko, St. Johannes

Die spätromanische Kirche ist eine vollständige Anlage mit Schiff, eingezogenem quadratischen Chor, dessen Giebel später in Ziegelsteinen ausgeführt wurde und […]

Mehr Infos

Geschichte des Kirchenkreises

Der ostelbische Kirchenkreis Zerbst – zwischen Elbe und Fläming gelegen – ist mit seinen 42 selbstständigen Kirchengemeinden der in der Fläche größte Kirchenkreis der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Die Stadt Zerbst, die dem Kirchenkreis den Namen gibt, war im Mittelalter die bedeutendste Stadt des Landes Anhalt, zu Luthers Zeiten hatte sie bereits 6.000 Einwohner. Die Klöster der Augustiner Eremiten, der Franziskaner und Zisterzienserinnen sowie ein Augustiner Chorherrenstift bestimmten das geistliche Leben und waren Ziel der reformatorischen Kritik an der Kirche.

Am Sonntag Cantate 1522 predigte Martin Luther im Augustiner Kloster. Damit begann die Reformation in Zerbst und darüber hinaus in ganz Anhalt. 1523 wurde der erste evangelische Pfarrer an der Stadtkirche St. Nicolai angestellt. 1524 folgt die Besetzung der Pfarrstelle an der Stiftskirche St. Bartholomäi gegen den Willen des Stiftskapitels mit ebenfalls einem evangelischen Pfarrer. 1544 bekam die Stadt den ersten Superintendenten, der zugleich Generalsuperintendent des Landes war. Unter ihm begann die erste große Visitation innerhalb des Fürstentums Anhalt.

Wolfgang Amling, der dritte Superintendent, ordinierte im Februar 1578 die ersten anhaltischen Kandidaten zu Pfarrern in Zerbst. Damit war der Bruch mit Wittenberg vollzogen und die Geburtsstunde der anhaltischen Landeskirche hatte geschlagen. Folge der Ordination war die Gründung einer kleinen Landesuniversität 1582, die bis 1797 Bestand haben sollte. Sie bildete für lange Zeit Pastoren, Juristen und Mediziner aus. Die Böhmischen Brüder schickten ihre Studenten nach Zerbst und ließen sie dort nach dem Studium ordinieren.

Mit der Teilung des Landes 1603/06 in vier selbstständige Fürstentümer wurde ein Konfessionswechsel vollzogen, der sich schon Jahre vorher angedeutet hatte. Die Anhaltische Landeskirche wurde reformiert. 1644 wurde Anhalt-Zerbst jedoch wieder lutherisch. Im Zerbster Religionsvergleich von 1679 kam es zu einer Einigung zwischen den Reformierten und den Lutheranern, der in Zerbst, Dessau und Köthen den Bau von lutherischen Kirchen ermöglichte.

Johann Friedrich Fasch, bedeutender Zeitgenosse Johann Sebastian Bachs, war am Zerbster Hof von 1722 bis zu seinem Tod 1758 Hofkapellmeister. 1745 trat Auguste Friederike Sophie von Anhalt-Zerbst-Dornburg, später Zarin Katharina II, die Reise von Zerbst aus nach Russland an.

Als 1793 der letzte Fürst von Anhalt-Zerbst in Luxemburg starb, wurde das Land unter den anderen anhaltischen Fürstentümern aufgeteilt. Die anhaltische Union, also die Vereinigung der reformierten und lutherischen Gemeinden, wurde 1822 in den zu Bernburg gehörenden Gebieten eingeführt, 1827 dann auch in den Dessauer Gebieten. In den Landesteilen Köthens blieb alles beim Alten bis 1863, als nach dem Aussterben der Köthener und Bernburger Linien wieder ein einziges anhaltisches Fürsten entstand. Damit wurde auch der Gesamtkirchenkreis Zerbst konfessionell wieder hergestellt.

Das Ende des 19. Jahrhunderts war für Anhalt-Zerbst wirtschaftlich von besonderer Bedeutung. In Coswig siedelten sich Ton- und Chemische Werke an. In Roßlau betrieben die Gebrüder Sachsenberg eine Schiffswerft im großen Stil. Und in Zerbst entstand eine breit gefächerte Werkzeugmaschinenindustrie. Abgesehen davon war der Kirchenkreis weiterhin von Land- und Forstwirtschaft geprägt.

Von den ehemals 35 Pfarrstellen um das Jahr 1900 im Kirchenkreis Zerbst sind im Augenblick nur noch 9 besetzt. Im Kirchenkreis befinden sich 64 Dorfkirchen, eine Kirchenruine und drei Gottesdiensträume. In 62 der Kirchen werden Gottesdienste gefeiert. Im Kirchenkreis gibt es etwa 10.300 evangelische Christen bei rund 57.000 Einwohnern.

Der Kirchenkreis Zerbst war in großen Teilen identisch mit dem Landkreis Anhalt-Zerbst, der mit der Kreisgebietsreform zum 1. Juli 2007 jedoch aufgeteilt wurde. Teile des Kirchenkreises gehören zur Doppelstadt Dessau-Roßlau, weitere Teile zu den Kreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und Jerichower Land.