In ihrem Ursprung geht die Kirche auf die Besiedlung durch die Flamen im 12. Jahrhundert zurück. Die Feldsteinkirche erhielt vielleicht in der Barockzeit den Giebeldachreiter, der bis auf die stabil ausgeführte Westwand mit Brettern verkleidet ist. In dieser Zeit bekam die Kirche auch die größeren Fenster. Fünf Spitzbogenfenster wurden wieder deutlicher hervorgehoben. An der Südseite blieben das gotische Portal sowie die Priesterpforte im romanischen Stil, an der Nordseite ein Rundbogenportal erhalten.
Das Innere besitzt eine Flachdecke. Der Kanzelaltar mit einem Abendmahlsgemälde einer Coswiger Werkstatt ist aus dem Jahr 1772. Im Altarraum liegt ein Kind begraben (gest. 1663). Die Zuberbier-Orgel (Mitte 18./Anfang 19. Jahrhundert) auf der Westseite der Hufeisenempore stand ursprünglich in der Neekener Kirche und findet sich seit etwa 1960 in der St. Martin-Kirche. Die Bronzeglocke aus dem 14. Jahrhundert ist die älteste im Pfarrbereich Wörpen.
Ortsgeschichte
Wörpen wird erstmals in einer Urkunde von 1317 erwähnt: Thomas, der Priester von Werpene tritt als Zeuge auf. Die Marienkirche zu Coswig erhielt 1357 das Patronatsrecht der Kirche des heiligen Martin in Werpene, die erste direkte Nennung des Kirchdorfes.
In der Nähe des Dorfes verläuft am Wörpener Bach ein sehr schöner Waldweg, der Bismarck-Stieg, 1902/03 angelegt. Er bildet die Verbindung zwischen Coswig und dem Hubertusberg mit dem Bismarck-Turm (1902). Dieser Weg ist jetzt teilweise als Waldlehrpfad ausgewiesen. Der Initiator dieses Wanderweges, Oberförster Bahr, erhielt schon 1903 einen Denkstein, an dem der Wanderer vorbeikommt.