Die spätromanische Feldsteinkirche besteht aus dem Kirchenschiff mit einem eingezogenen Altarhaus ohne Apsis und hat einen quadratischen Westturm. Auf der Nordseite findet sich eine alte, vermauerte Rundbogentür (Priesterpforte), die 1893 im Rahmen der Gesamterneuerung der Kirche restauriert wurde. Am Schiff sind zwei ehemalige Rundbogenportale an der Nord- und Südseite in Konturen erkennbar. An der alten Zinkblechabdeckung des Turmes waren Inschriften aus dem Jahre 1664 eingraviert.
1892/93 wurde die Kirche umfassend erneuert, Fenster und Schallöffnungen im Turm mit Backsteinen eingefasst. Schiff, Chor und Turm erhielten unter dem jeweiligen Dach einen Backsteinfries. Der Turm bekam einen weithin sichtbaren und das Dorfbild prägenden spitzen Helm. Flachdecke, Hufeisenempore und Gestühl sind aus naturbelassenem Holz, nur die Decke im Chorraum hat eine schlichte Bemalung. In diesem Altarraum sind Ornamentglasfenster eingesetzt.
Der Altar von der Firma Gustav Kuntzsch, Kunstanstalt Wernigerode, stammt aus dem Jahr 1892. Ein Kruzifix ist in das Schnitzwerk auf seiner Mensa einbezogen. Auch die Taufe und die Kanzel sind aus der Zeit des Umbaus, ebenso die schlichte Orgel (E. Pfeifer, Zerbst).
Im Altarraum in die Wand eingelassen befindet sich ein spätgotischer, mit Fialen bekrönter Sakramentsschrein aus dem 15. Jahrhundert. Eine Bronzeglocke der Kirche stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Am Glockenstuhl sind die Jahreszahlen F.S.B. 1766 und 1673 angebracht.
Auf dem Grundstück des Pfarrhauses befindet sich der mittelalterliche Taufstein der Kirche.
Ortsgeschichte
Über den Verkauf des Dorfes Molenstede wird 1282 ein Vertrag abgeschlossen zwischen den Herren von Roßlau und dem Nonnenkloster zu Zerbst. Anfang des 16. Jahrhunderts war der Pfarrer von Mühlstedt gleichzeitig Burgkaplan von Roßlau. Heute ist Mühlstedt ein Ortsteil von Roßlau.