Die Kirche von Kermen ist eine der kleinsten im Kirchenkreis und zugleich diejenige mit dem ungewöhnlichsten Grundriss. Sie besteht aus einem rechteckigen Saal mit halbrundem Abschluss, wie er sonst bei spätgotischen Kirchen vorkommt. Das regelmäßige Feldsteinmauerwerk, das Rundbogenportal und die noch erkennbaren romanischen Fenster weisen jedoch auf eine Entstehung um 1200 hin.
Die Glocke stammt aus der Zeit um 1300.
Nach schweren Kriegsschäden 1945 wurde die Kirche bis 1952 ohne seinen Dachreiter mit Ziegeln und Glasbausteinen anstelle von Fenstern wieder aufgebaut. Seit 2022 wird die Kirche saniert und erhält seinen verlorenen Turm zurück. Die Restaurierung des Inneren folgt.
Im Inneren beeindruckt der barocke Kanzelaltar von 1711. Der Kanzelkorb wird flankiert von vollplastischen Figuren der Heiligen Petrus und Paulus. Dieser wunderschöne Altar mit besonders qualitätvoller Schnitzarbeit ist in seiner originalen Fassung mit Marmorierung, leuchtendem Weiß und mattem Gold erhalten.
Auch neue Fenster bekommt das Kirchlein. Der Glasgestalter Günter Grohs entwarf Fenster, die an barocken Butzenscheiben orientiert sind und die Farben des Altares wieder aufnehmen. (siehe www.lichtungen-glasmalerei.de )